Der Tango des schönen alten Holzes
und das Junge

Ein Holzfachmann war in Japan um sich das älteste Holzhaus der Menschheit anzuschauen. Er erzählte mit Leuchten in den Augen:
Das Holz ist so alt und so wunderschön!

Ich fragte ihn, was macht das Holz so schön? Und er antwortete augenblicklich: seine Gebrauchsspuren! Er sprach von einem 4000 Jahre alten Holzhaus!

Mir ist das Herz aufgegangen und ich habe an uns Selbst und an unsere Tangoschüler gedacht und empfinde diese Haltung zum Alten, wie einen Segen! Sie findet Würde und Wert in der Tiefe der Gebrauchsspuren, erkennt eine natürliche Schönheit im Alten und schaut offen und jung, mit Verwunderung und Erstaunen!

Ich möchte genau diese Erfahrung für Paare mit diesem Angebot bewirken!

Mir ist es ein Anliegen, dass die Schönheit in den Gebrauchsspuren, die das Leben in den gemeinsam verbrachten Jahren mit allem Schweren, in Körper und Seele geschrieben hat, sich als Erfahrung für das Paar im Tango öffnen kann.

Ich erinnere, was unser langjähriger Lehrer, Hunter Beaumont, uns aus tiefstem Herzen immer wieder vermittelte: Nicht was geschieht ist entscheidend, sondern wie wir darauf schauen!

In diesem Sinne wollen wir an dem Wochenende zusammen einen Raum des freundlichen Schauens öffnen, der auf entspannte Weise auf das schaut, was sich individuell körperlich und seelisch verändert hat.

Wir werden untersuchen, was es für den gemeinsamen Tango bewirkt, wenn wir eine innere und äußere wahre Bewegung finden, die das nicht Können, das nicht mehr Können oder noch nicht Können oder das Vergessen es zu können, in seiner Tiefe anerkennt.

Es fühlt sich vielleicht zuerst wie Scheitern an, doch erstaunlicherweise kann sich eine Freude, Leichtigkeit und Lebendigkeit eine tiefe Entlastung öffnen, wenn wir diese Bewegung vollzogen haben, seelisch und körperlich und uns damit im Tango umarmen…

Was wird das für ein Tanz!

Wir werden eventuell Herausforderung bekommen mit dem gewohnten inneren „Ich kann das jetzt nicht mehr“ was auf einer Ebene vielleicht real ist und auf einer anderen Ebene überprüft werden kann. Ob es etwas Gelerntes ist, was einschränkend wirkt, indem wir schauen, was sich öffnet, dann doch noch gekonnt wird und neu erlernt werden kann, mit körperlichen Einschränkungen.

Oder, wenn sich herausstellt, es geht wirklich nicht mehr, ein Anerkennen was ist, etwas Neues ermöglicht.

Dazu braucht es diese offene neugerige junge Haltung und eine Leidenschaft für das Lernen, den Mut, neue Wege zu gehen und die Liebe zum Partner und zum Tango.

  • In einer Langsamkeit wird unterrichtet und untersucht
  • Wir beginnen mit den Basics des Tango, Gehen, Anhalten, Wiege, Gewichtswechsel, Seitwärtsschritt,
  • die Umarmung als innere Haltung zueinander
  • die Seele des Tango, die Verbundenheit im Paar, das Lauschen und Spüren der nonverbalen Kommunikation unterstützen wir
  • vertiefende Gespräche im Paar
  • Freude an Erkunden und improvisieren je nach Möglichkeit: Volcada, Boleo, Sakkada…oder…

Die Würde und Schönheit in den Lebens- und Altersspuren, den Narben des nahesten Menschen zu finden und dann miteinander den Tango Argentino zu tanzen, als Mann und Frau, das möchten wir mit diesem Angebot bewirken.

Paare, die vieles miteinander durchgemacht haben und zueinander stehen, tragen eine Aufrichtung und inneres Leuchten in sich, das ein Wissen um den Reichtum der durchlebten Erfahrungen erahnen lässt.

Der Tango ist für mich der Tanz, der diese inneren und äusseren Bewegungen unterstützen und mit ermöglichen kann.

Das Seminar widmet sich diesem Anliegen neben dem Unterricht der Technik der Elemente des Tango Argentino und ist an Tango tanzende Paare gerichtet, die sich unabhängig vom Alter, angesprochen fühlen.

 

15. bis 17. November 2024

Freitag: 18 bis 21 Uhr
Sonnabend: 10 bis 13 Uhr
15 bis 18 Uhr
danach ab 20 Uhr Milonga
Sonntag: 10 bis 13 Uhr

Preis: 320 € pro Person
300 € bei Anmeldung bis 15. Oktober 2024

Hier können Sie sich zum Seminar anmelden.